2te oder 3te Jahrh. n. Chr. |
Ein vermögender
römischer Gutsherr lebte bei Manheim.
Angehörige wurden auf dem Hof
beigesetzt, nicht, wie sonst üblich,
außerhalb des Grundstücks. In einem Grab
wurde die Asche eines Toten in einer
kunstvoll gestalteten Glasurne
bestattet. Die Bewohner des Hofes waren
auch religiös: Sie stellten mindestens
drei Jupiter-Säulen auf, des höchsten
Göttes der Römer. Die Erkenntnisse
stammen von Archäologen der
Grabungsfirma ABS aus Köln. Weil die
Trasse der Kohlebahn wegen des
vorrückenden Tagebaus Hambach zwischen
Buir und Elsdorf-Heppendorf verlegt
werden muss, hat das Amt für
Bodendenkmalpflege des
Landschaftsverbands Rheinland (LVR)
vorher das Gelände begutachtet. In vier
Abschnitten fanden Archäologen sowohl
Reste von römischen Siedlungen als auch
aus der Eisenzeit.
Bei Manheim wurde ein großer Teil
eines römischen Gutshofes, einer „villa
rustica“, freigelegt. In der 70 mal 55
Meter großen Grube fand man
Kiesfundamente und Verfärbungen durch
längst vermoderte Holzpfosten.
Aus drei der Brunnen stammen
Fragmente von zwei bis drei Meter hohen
Jupiter-Säulen: Köpfe aus Sand- und
Kalkstein, Thronreste, Stücke mit
Reliefs römischer Gottheiten. Neben dem
Grab mit der Glasurne fand sich ein
weiteres mit Kohleresten und kleinen
Knochen, dazu Beigaben wie Teller,
Münzen und Öllämpchen.
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